Rheinstetten, im Mai 2017
Als eines der letzten Architekturbeispiele der Gründerzeit in Würzburg dokumentiert das Bürgerbräu einen Teil der Geschichte von Stadt und Region. Nach über 150 Jahren Brauereibetrieb und 20-jährigem Leerstand wurde das Areal nun seit 2012 als Kultur- und Kreativzentrum revitalisiert. Heute ist dort ein neuer, urbaner und weltoffener Raum für Arbeit, Handwerk, Kultur, Gastronomie und Freizeit zu finden.
Das alte Bürgerbräuareal konnte behutsam und in enger Abstimmung zwischen dem Architekturbüro archicult und dem Denkmalschutz in Stand gesetzt werden. Gleichzeitig gelang es, die Gebäude in einer Symbiose mit moderner Architektur in das 21. Jahrhundert zu transferieren und als ein Markenzeichen der Stadt Würzburg zu etablieren. Der einzigartige Industriecharme blieb dabei erhalten. Daraus ist eine besonders kreative Atmosphäre entstanden, die das Areal für innovative Unternehmer als auch für die Öffentlichkeit attraktiv macht.
Transparente Büroeinheiten: Holzboxen mit Ausblick
In der ehemaligen Picherei, in der früher die Fässer für die Brauerei abgedichtet wurden, entstand auf rund 500 m² der KreativRaum – 13 kleine Büroeinheiten mit je 11 bis 50m² sowie eine Gemeinschaftsfläche für Besprechungen, Kommunikation und Gedankenaustausch. Die Architekten stapelten hierzu Holzboxen unterschiedlicher Größen auf zwei Ebenen in die alte Halle. Über offene Stahltreppen, Brücken und Gitterroste sind die einzelnen Arbeitsräume der kleinen Unternehmen erreichbar.
Eine Herausforderung bei der Anordnung der Boxen war die Belichtung. Die Boxen wurden hierzu in der Industriehalle so angeordnet, dass die offenen Seiten zur Fensterfront und zum großzügigen Hauptraum orientiert sind. Jeder Bürocontainer hat damit eine großzügige Glasfront erhalten, die eine maximale Belichtung sowie einen umfassenden Ausblick ermöglicht.
Schlanke Aluzargen als architektonisches Element
Der Zugang zu den Büroeinheiten erfolgt über die Glasfront und den darin eingebauten Glastüren. Um das architektonisch transparente Konzept nicht zu zerstören kamen schlanke Aluminiumzargen zum Einsatz, die quasi schwebend, in die Verglasungen integriert wurden. Diese erfüllen zudem die Anforderungen an den Schallschutz und die Nutzungssicherheit.
Dreiseitig im Glas eingebunden, umrahmen die hochwertig eloxierten, samtglänzenden Aluminiumzargen die Ganzglastüren in einer minimalistischen Linienform. Jede Zarge stellt die tragende Verbindung zwischen Festverglasung und Türblatt dar. Sie schützt den Durchgang, fixiert den Dreh- und Angelpunkt der Tür und nimmt die Dichtungsebene für den erforderlichen Schallschutz auf. Darüber hinaus sind die Oberflächen der eloxierten Aluminiumzargen trotz der edlen Anmutung härter als Edelstahl und halten einer äußersten Beanspruchung stand.
Am Umbau beteiligte Unternehmen
Planung: archicult GmbH – breunig architekten, Würzburg
Glasbau: Glaskeil Glasbau GmbH + Co KG, Würzburg
Türzargen: Küffner Aluzargen GmbH & Co. OHG, Rheinstetten
Fotos: Patrick Hamacher, PH.OTOGRAPHIE.de
Autoren: Elke Hirsch / Julia Roth
Über Küffner Aluzargen
Die Küffner Aluzargen GmbH & Co. OHG blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück und wurde als Schreinerei für den Innenausbau gegründet. Reinhold Küffner entwickelte im Jahr 1970 die Aluminiumzarge für Türen aus Holz, Kunststoff und Glas. Diese Erfindung wurde zum wegweisenden Baustein für den Erfolg des Unternehmens, das sich stets mit den Visionen von Architekten auseinander setzt.
Küffner realisiert innovative und individuelle Lösungen im Bereich der Türentechnik und des Innenausbaus. Den Prinzipien der guten Form folgend, vereinen die Küffner Bauelemente attraktives Design mit höchster Funktionalität. Mit dem Einsatz des Werkstoffes Aluminium werden technologische und ressourcenschonende Vorteile genutzt. Küffner-Aluzargen und Profile können selbst nach jahrzehntelangem Einsatz am Ende des Lebenszyklus sortenrein, verlustfrei und wiederholt zu 100% recycelt werden. Die positive Ökobilanz für seine Bauprodukte aus Aluminium-Profilen belegt das innovative Unternehmen seit 2015 mit einem firmeneigenen EPD (Environmental Product Declaration) durch das IFT-Rosenheim.
Zum Produktprogramm gehören neben zahlreichen Varianten von Aluminiumzargen ebenso Sockelprofile Elektrokanäle, Mediensäulen sowie Paneele aus Aluminium für Wand, Decke und Fassade.
Darüber hinaus entwickelt Küffner seit über zwei Jahrzehnten barrierefreie Türkonstruktionen, zum Beispiel für Krankenhäuser und Seniorenheime, Schulen und Kindergärten. Für die Entwicklung der Fingerschutztür wurde das innovative Unternehmen gleich mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem reddot design award 2012, ICONIC Award product winner 2013, German design award special mention 2014, Universal Design Award – Consumer and Expert Favorite 2014. Auch erhielt die Küffner-Raumspartür den Universal Design Award 2015 und wurde nominiert für den German Design Award 2017.